Cyberspace

cyberspace.jpg Der Begriff Cyberspace ist ein Kunstwort, das aus Cyber (engl. Kurzform für Cybernetic von griech. Kybernetike; „Kunst des Steuermanns“) und Space (engl. für Raum, Weltraum) zusammengesetzt ist. Ins Deutsche lässt es sich als „kybernetischer Raum“ übersetzen. Die erste ernstzunehmende Ausformulierung des Konzepts findet sich bereits 1964 in Stanislaw Lems Buch Summa technologiae, wo das Konzept des Cyberspace unter der Bezeichnung Periphere Phantomatik beschrieben wird. Eine weitere ernstzunehmende Ausformulierung des Konzepts findet sich in Oswald Wieners Buch die verbesserung von mitteleuropa, roman von 1969, in den Abschnitten notizen zum konzept des bio-adapters und appendix A. der bio-adapter. Wörtlich ist von Cyberspace erst erheblich später in dem Roman Neuromancer des US-amerikanischen Science-Fiction-Autors William Gibson (Foto links) die Rede, der allgemein zur Cyberpunk-Literatur gezählt wird. Gibson beschreibt den Cyberspace als konsensuelle Halluzination eines computergenerierten grafischen Raums.

Im Roman erzeugen die Menschen den Cyberspace – der von Gibson auch als „Matrix“ bezeichnet wird – indem sie sich über eine neuronale Schnittstelle an vernetzte Computer anschließen. Das hier beschriebene völlige Eintauchen in den kybernetischen Raum scheint die Immersion der virtuellen Realität vorwegzunehmen, wie sie ab den späten 1980er Jahren als Computertechnik der Raumsimulation realisiert wurde. Als Vordenker der virtuellen Realität wird allgemein Jaron Lanier bezeichnet. Eine ähnliche Technologie wird bei Neal Stephenson Metaverse genannt. Der 2008 erschienene Roman Der Birkenwald verwendet den Cyberraum als Homomorphismus der geistigen Welt. Die im Cyberspace gefangenen Menschen leben zwar in einer virtuellen Welt, hier aber mit dem Anspruch, die Gedankenkraft des Menschen zu verdeutlichen.

Umgangssprachlich diente der Ausdruck Cyberspace vor allem in den 90er Jahren zumeist als Synonym für das Internet oder spezieller das World Wide Web (WWW). Die technik- und sozialwissenschaftliche Forschung tendiert jedoch dahin, Internet und WWW als Infrastrukturen vom Cyberspace zu unterscheiden. Cyberspace erscheint hier als virtualisierter Raumeindruck der keine topographische Lokalität aufweist. Darüber hinaus wird Cyberspace in aktuellen sozialwissenschaftlichen Forschungsansätzen als „computermedial erzeugter Sinnhorizont“ verstanden. Wer in den Cyberspace eintritt, dessen soziale, sachliche, räumliche und zeitliche Wahrnehmungen werden virtualisiert.

Die Fernsehserie Max Headroom spielte in den 1980er Jahren (ebenso wie der Film „Tron“) als eine der ersten mit den Möglichkeiten der virtuellen Realität und virtueller Existenzen. 1999 waren Andy und Larry Wachowski mit dem Film Matrix international höchst erfolgreich. Der Film eXistenZ, auch 1999, arbeitet mit den Möglichkeiten des Cyberspace und eröffnet dem Betrachter immer neue virtuelle Räume. Solche virtuellen Räume kann man auch im Film Animatrix (z. B. im Segment Matriculated) sehen.

Metaversen

Nach dem Hype um die virtuelle Welt Second Life entstanden viele weitere Metaversen. Metaversen sind quasi internetbasierte 3D-Infrastrukturen, teilweise auch als „Web 3D“ bezeichnet. Neben Second Life gibt es die Metaversen wie Secret City, sMeet, StageSpace, Metaverse oder Utopia.

Virtuelle Realität FIXME

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